Yssems Tjost

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Blass strahlte die fahle Wintersonne auf die brachliegenden Felder. Giersch, Vogelmiere und Disteln bedeckten den Boden so weit das Auge reichte. Saromir nahm eine handvoll Erde in die Rechte, zerkrümelte sie zwischen seinen Fingern und reichte sie dann an Yallah weiter. Nachdem auch dieser sie zwischen seinen Fingern zerrieben und eingehend betrachtet hatte, ließ er sie zu Boden fallen, wo sie einen frischen dunkelbraunen Fleck auf der unkrautüberwucherten Fläche bildete. “Du hast Recht Saromir. So kann das nicht weitergehen.”

~*~

Zitternd saß die Alte schon seit den frühen Morgenstunden auf der kalten Steintreppe. Obwohl die eisigen Temperaturen besonders auf den Steinen kaum zu ertragen waren, schaffte sie es nicht, sich auf die Beine zu stellen. Dafür war sie inzwischen zu kraftlos. Da endlich öffneten sich die schweren Tore hinter ihr und aus dem Tempel kamen die Gläubigen. Das Hochamt hatte, wie sonst auch, alle Bettler der Umgebung angezogen. Caranfin und Alina hatten Mühe, die Treppe hinab zu steigen. Bald waren ihre Geldkatzen, in denen sie die Gaben für die Ärmsten aufbewahrten, leer. Bedauernd schüttelten sie die Köpfe, als erneut bittende Hände an ihren Umhängen zupften. Mit schnellen Schritten verließen sie den Tempelhof und eilten zu ihren Pferden, bei denen der treue Ulf Wache gehalten hatte. Die Alte hatte es nicht geschafft, die Aufmerksamkeit der Tempelgänger zu erringen. Erschöpft ließ sie ihre abgemagerten Hände sinken.

~*~

Der Krach, der schon seit Stunden aus der Küche kam, hatte inzwischen fast alles Gesinde daraus vertrieben. Tuschelnd saßen die Mägde und Knechte auf dem Hof vor der Taverne bei einander und steckten die Köpfe zusammen. Nur einige Mutige standen noch am Herd. So aufgebracht hatte man Pierre noch nie erlebt. “Wir nischt aben die Gerste, pourqoui? Wie soll isch backen die Brot? Wie kochen die Soup? Wenn die Bauern niescht ernten genug, weil zu wenige, wir brauchen einfach mehr! Sagt das Yallah! Sagt, er soll olen neue Bauern für bewirtschaften die Felder. Sagt, isch nicht können gut kochen für die Tjost. Vite, vite!” Nun eilten auch die letzten Knechte aus der Küche, um Yallah ben Yussuf über Pierres Ultimatum in Kenntnis zu setzen.

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